WORST CASE

Köln/2014 – CASE-Projektraum der KHM – Ausstellungskonzept – Videoinstallation –

500 x Einladungspostkarte (DIN A6), 6 x Plakate (60cm x 80cm),

Ausstellungseröffnung-Video – Länge 121’00“

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Die Ausstellungseröffnung ist auf dem Plakat mit 7 – 9 angegeben. Dass es sich dabei um 7 Uhr morgens handelt, ist für den mit dem Kunstbetrieb vertrauten Besucher nicht unbedingt zu vermuten. Ebenso befremdlich wirkt der etwas spießige Vermerk „Der Künstler ist anwesend“. Der im Titel angekündigte „Worst Case“ scheint dann tatsächlich einzutreten: Es ist noch dunkel als Forré pünktlich um 7 Uhr morgens seine Ausstellung eröffnet. Auf einem mit bestickter Decke dekorierten Tisch stehen belegte Brötchen und Kaffee für Besucher bereit, die zunächst nicht erscheinen wollen. Bis kurz vor 9 Uhr bleibt Forré allein, erst dann tauchen hintereinander mehrere Besucherinnen auf. Es dauert einige Minuten bis ihnen klar wird, dass sie selbst Teil der Ausstellung sind, in einem Raum, in dem bis auf Brötchentisch, Künstler und einer auf einem Stativ aufgebauten Videokamera nichts präsentiert wird. Während der täglichen regulären 2-stündigen Öffnungszeiten der Ausstellung bietet sich dem Besucher ein anderes Bild: lebensgroß an eine Wand projiziert wird die Dokumentation des Eröffnungsmorgens in Echtzeit abgespielt. Neben selbstgesprächsartigen Erklärungen und Kommentaren des Künstlers ereignet sich nicht viel. Dem geduldigen Betrachter wird nach einer Weile klar werden, dass der „Worst Case“ für den Künstler Forré doch nicht eingetreten ist, sondern ein von ihm wohl kalkuliertes Spiel mit Konventionen und Strukturen des Kunstbetriebs war.

Text: Wiebke Elzel